Streetwear Brands: Die Top 15 der angesagtesten internationalen und deutschen Marken
Streetwear-Marken machen Umsätze, von denen einige Fashion Brands träumen, sie befeuern den Hype durch kleine limitierte Kollektionen, Drops, die in kürzester Zeit ausverkauft sind und auf Re-Sale Plattformen wie Grailed und Stockx fast schon wie Kunst gehandelt werden. Wer sich für Sneaker-Releases interessiert, weiß die dass einige limitierte Modelle mittlerweile für sechsstellige Beträge bei Christies versteigert werden, wenn sie z. B. der 2021 verstorbene Louis Vuitton-Designer und Off-White Gründer Virgil Abloh designt hat.
Designer, die einst zu den Vorreitern der Szene gehörten, zählen heute zu den prominentesten Akteuren der Branche. Die Konzepte, die Streetwear Brands entwickelt haben, sind zur Stylevorlage für viele Fashionhäuser geworden. Streetwear-Trends sind längst Inspiration für die Luxusmarken die das Prinzip der saisonalen Drops übernommen haben. Gehypte Kollaborationen Collabs wie Louis Vuitton x Supreme, The North Face x Gucci, oder Balenciaga und Guccis „Hacker Project“ versprechen hohe Wiederverkaufswerte.
Was ist Streetwear?
Streetwear ist ein Sammelbegriff, der ein großes Spektrum an Stilen zusammenfasst, also im weitesten Sinne alles, was man auf der Straße trägt und nicht unbedingt im Office oder zu formellen Anlässen. Es ist ein reduktiver Versuch, all das unter einem Begriff zusammenzufassen, was nicht High Fashion oder Formal Wear ist und lässt doch vieles unklar. Verkaufen Streetwear Brands nur Hoodies, Jeans und Sneaker oder steht dahinter doch mehr? Eine Haltung, eine Jugendkultur, ein Trend? Wo verläuft heute die Trennung zwischen Couture, Pret-a-Porter und Streetwear, wenn Hype Brands wie Balenciaga T-Shirts als Couture (aus Seide), Hoodies (mit Logo für 1000 Euro) und State of the Art Sneaker entwerfen? Ist das noch Streetwear – könnte dann nicht die gesamte Mode als Streetwear angesehen werden?
Und was unterscheidet sie dann von den High Fashion Brands? Das Gefühl des Underground der Subkultur, das sich aus der Musik- und Skaterszene nährt, ein Lebensgefühl für das Metropolen wie New York, London, Tokio oder Berlin stehen.
Die Kleidungsstücke der Streetwear Brands sind dazu bestimmt, getragen zu werden, und zwar so, dass sie sich leicht und vielseitig kombinieren lassen und nicht auf den ersten Blick Fashion schreien. Streetwear Marken machen das (mehr oder weniger) subtil über Logos, Stitchings, weniger über ausgefallene Cuts oder Materialien. Die ursprüngliche Idee der Streetwear Brands ist zwar Basic, doch ist Streetwear weder Normcore noch Casual und kann heutzutage auch luxuriös sein.
Was gibt es für Streetwear Brands?
Dies sind die besten internationalen und nationalen Streetwear-Marken, die Sie kennen sollten, ganz gleich, ob Sie für den nächsten Drop auf der Warteliste oder in der Schlange für die neueste Designer Collab stehen.
Shawn Stussy ist sowas wie der Godfather der Skater- und Streetwear. 1991 engagierte Stussy, ein kalifornischer Surfer, den jungen Einzelhandels-Impresario namens James Jebbia, um die New Yorker Filiale seiner noch unbekannten Skatemarke zu eröffnen. (Ein paar Jahre später eröffnete Jebbia seinen eigenen Laden, Supreme, gleich um die Ecke). Von Anfang an brachte Stussy das Who's Who aus der Welt der Mode, Musik und Kunst zusammen und leistete Pionierarbeit mit einem bewusst oder unbewusst vorausschauenden Marketing, indem er sich einen internationalen Stamm cooler Leute heranzog, die fortan Stüssy trugen und dem Label jede Menge Streetcredibility verliehen. In den späten achtziger Jahren stand Stüssy vor dem Konkurs, nachdem die Anziehungskraft der Marke wegen übermäßiger Expansion nachgelassen hatte, Massenmarkt und Coolness lassen sich eben schwer vereinen. Heute stellt Stüssy wieder Kleidung her, die sich jung und cool anfühlt.
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Supreme war ursprünglich eine kleine Boutique in New Yorks Lafayette Street und versorgte eine kleine aber feine Gruppe von Skatern, Underground Kids und Szenegängern, die auch mal Helmut Lang zu Vans Sneakern kombinierten, mit ihren Styles. Das war bevor Supreme zu dem heutigen Erfolgsunternehmen wurde, deren Beispiel auf dem Lehrplan jedes Business School Studenten steht. Das Prinzip der Drops erfand der Gründer James Jebbia, wie er in einem Interview mit GQ US sagte, aus der schieren Not da sie es sich zuerst nicht leisten konnten große Mengen zu produzieren. Heute hat die New Yorker Institution hat ihren festen Platz an der Spitze der Modeindustrie, durch die Art käuflicher Coolness, die Marketing-Manager vor Neid erblassen lässt. Supreme hat die moderne Streetwear, wie wir sie kennen, mitbegründet, zahllose Nachahmer inspiriert und eine Gruppe von Streetwear Brands herangezogen, die es an Einfluss mit Ralph Lauren aufnehmen kann. Sie ist die Streetwear-Marke schlechthin, eine Kraft, mit der man in der Modeindustrie rechnen muss, und der Beweis dafür, dass es möglich ist, Coolness zu skalieren, solange sie mit einem Supreme-Logo versehen ist.
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Um die 2000er Jahre wurde A Bathing Ape im Zuge des Streetwear Hype durch Musiker wie Pharrell (der später zusammen mit Nigo den Billionaire Boys Club gründete und seit Februar 2023 die kreative Leitung der Louis Vuitton Menswear übernommen hat) und Lil Wayne populär. 1993 wurde Bape (die Abkürzung für A Bathing Ape) von dem japanischen Designer Nigo gegründet. Auf jedem roten Teppich und in zahlreichen Musikvideos waren die auffälligen Camo-Designs von Bape zu sehen, ein Beweis für die durchschlagenden Einfluß des Hip-Hop, der den Style des Y2k bestimmte. Die Marke expandierte in rasantem Tempo und wie so oft fiel im Gegenzug die Nachfrage nach den Bape-Hoodies und Haifisch-T-Shirts. Heute ist Bape wieder im Aufwind und die ikonischen Bapestas – eine bonbonfarbene Abwandlung des Air Force 1 von Nike – tauchen regelmäßig an den Füßen der heutigen Influencer auf. Im März hat Nigo seine erste Kollektion als künstlerischer Leiter von Kenzo vorgestellt, mit einer einflussreichen Fangemeinde von Tyler the Creator bis Pharrell.
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Das britische Skaterlabel Palace von Gründer Lev Tanju als die britische Antwort auf Supreme zu bezeichnen wird Palace nicht ganz gerecht. Palace ist vielmehr das Erbe von Brands wie Stüssy und Supreme, das als Bekleidungslabel aus einer Laune heraus von einer Gruppe von Skatern gegründet wurde, die sich nach dem Style und der Ära des Skateboardens der 90er-Jahre sehnten. Profi-Skater wie Lucien Clark und Heitor da Silva gehören zur Crew und sind regelmäßig in den Kampagnen zu sehen. Heute hat Palace eine begeisterten Fangemeinde, die mit verrückten Produktbeschreibungen – die immer noch von Mitbegründer Lev Tanju selbst verfasst werden – und angesagten Kooperationen bei Laune gehalten werden. Darunter zahlreiche hochkarätige Kooperationen, wie mit Polo Ralph Lauren, oder mit Calvin Klein für CK1 Palace in einer aufsehenerregende Kampagne mit Willem Dafoe, Madonna Tochter Lola Leon und Joan Collins.
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Hinter der 2011 von Tyler, the Creator gegründeten Bekleidungslinie Golf Wang eine reine Merch-Kollektion zu vermuten wäre naheliegend, aber das ist weit gefehlt. Tyler, der von GQ US zum stilvollster Mann des Jahres 2021 gewählt wurde, ist durch und durch ein Ästhet und so wie sich sein persönlicher Stil entwickelt hat, ist auch Golf Wang gewachsen.
Tyler hat eine Linie fröhlicher, leicht zu tragender Essentials entwickelt, die mit Finesse gestaltet sind. (Ende letzten Jahres brachte er auch eine Capsule-Kollektion unter dem Dach von Le Fleur auf den Markt, eine separate, eigenständige Linie). Vor kurzem launchte er zusammen mit Converse seine eigenen Chucks in Rosa und Hellblau und jetzt eine personalisierbare Version des High-Top Sneaker. Tyler wurde zu einer der einflussreichsten Kräfte in der modernen Menswear, weil er sich weigerte, bei seinem Geschmack Kompromisse einzugehen. Wer auf Tylers Style steht findet bei Golf Wang die Teile die auch der Musiker trägt – zu beneiden sind all diejenigen, die es schaffen einen seiner pastellfarbenen Sneaker oder Trucker-Hüte zu ergattern.
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Hinter ERL verbirgt sich der Designer Eli Russel Linnetz. Der 31-jährige Linnetz ist ein Kind der 90er-Jahre und war eher ein kreativer Außenseiter bevor er 2018 ERL in LA gründete. Linnetz' Lebenslauf ist ziemlich außergewöhnlich. Er führte Regie bei den Musikvideos "Famous" und "Fade" von Kanye West – was ihn aktuell in kein so gutes Licht rückt. Er entwarf das Bühnenbild für Lady Gagas Enigma-Tour und hat sämtliche Polaroids der Familie Kardashian-West fotografiert.
Nachdem er für Comme des Garçons als Grafikdesigner gearbeitet hatte, wurde er von Adrian Joffe, dem Präsidenten von CDG und Dover Street Market, gebeten, eine Bekleidungslinie zu entwerfen, die ursprünglich für die Eröffnung von Dover Street Market gedacht war. Seitdem hat ERL hat sich zu einer ganz eigenen Kraft entwickelt, einer Streetwear Marke mit hohem Designanspruch und immer wieder Referenzen zur Skater und Surferszene LA's. Zuletzt wurde Kim Jones auf Linnetz aufmerksam und engagierte ihn für seine Ressort Kollektion 2022 Dior x ERL die beide in Venice Beach zeigten. Und der Style? Ein Clash aus Retro und Avantgarde – Streetwear mit Hang zu Exzentrik.
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Brain Dead ist ein in Los Angeles ansässiges kreatives Kollektiv von Künstlern und Designern sowie eine Streetwear-Marke. Der Gründer Kyle Ng beschreibt Brain Dead immer noch als eine Art kreatives Kollektiv, aber die Marke verkauft in erster Linie Herrenmode. Die verrückten Grafiken und verschnörkelten Drucke sind das Markenzeichen von Brain Dead – Ye, der Künstler, der früher als Kanye West bekannt war, ist ein early adopter. Die verrückten Drucke und Designs sind von Post-Punk, Skateboarding und Underground-Comics inspiriert. Die außergewöhnlichen T-Shirts und Hoodies werden bei bekannten Einzelhändlern wie Union LA, Slam Hype und Dover Street Market (dem Kultstore von Comme des Garçons Gründerin Rei Kawakubo und CEO Adrien Joffe) geführt. Brain Dead verfügt nicht über die Power eines Milliarden Dollar Unternehmens, konnte sich aber einen festen Platz an der Spitze der Streetwear-Marken sichern. Brain Dead unterstützt regelmäßig soziale Einrichtungen und Wohltätigkeitsorganisationen, z.B. die die Black Lives Matter-Bewegung. Brain Dead steht für Werte, die außerhalb der kommerziellen Gewinn- und Verlustrechnung liegen – ein weiterer Grund eines der T-Shirts zu kaufen und die junge Marke zu unterstützen.
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Irgendwo zwischen Street und Couture bewegt sich das Londoner Label von Samuel Ross. Inspiriert vom Streetstyle und dem Zeitgeist der britischen Arbeiterklasse brachte Ross im Herbst 2015 A-COLD-WALL* auf den Markt, um diese Jugendkultur in einer zeitgenössischen Modelinie zu interpretieren. Die richtungsweisende Ästhetik von Ross' Linie ist von seinem Studium als Grafikdesigner und Illustrator und der kreativen Zusammenarbeit mit Virgil Abloh aus seiner Off-White Zeit geprägt. Seine multidisziplinäre Vision zieht sich durch das gesamte Sortiment des Labels in der Pret-a-Porter, den Objekten und Accessoires. Strapazierfähige technische Materialien in einer eleganten, neutralen Farbpalette geben der Kollektion einen robusten und raffinierten Style. A-COLD-WALL* ist das Ergebnis aus exakter Schnittführung und minimalistischem Design und zeigt eine neue Interpretation zeitgenössischer Streetwear. Seine enge Verbindung zu technischer Sportswear zeigt Ross in seiner neuesten Kollaboration mit Nike, in einer neuen ACW*-Version des Nike Vomero im Jahr 2018.
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Das 1981 gegründete US-amerikanisches Skateboardmagazin Thrasher kommt aus San Francisco, einer der Skateboardinghochburgen und ist das älteste noch bestehende Skateboardmagazin der Welt. Seitdem hat Thrasher in der Skaterszene ein sehr hohes Ansehen und Skateboard Legenden wie Tony Hawk gehören zum Team. Chefredakteur war bis zu seinem Tod 2019 Jake Phelps. Der ikonische Thrasher Schriftzug – wahlweise mit Flammen oder ohne – sowie das Skategoat Pentagram Logo, sind nicht mehr aus der Streetwear wegzudenken. Die Graphics gehören zum Straßenbild und nicht nur Skater tragen die Logo-Shirts. Neben den Thrasher T-Shirts, Hoodies, Caps und Jacken gibt es auch Shorts und Accessoires mit dem Skate and Destroy- oder Thrasher-Schriftzug. Skateboarden ist ein Trend der durch alle Altersklassen geht, durch die zunehmende Popularität des Skateboarding ist Trasher auch in der Streetwear-Fashion angekommen. Stars wie Rihanna tragen den Flame Schriftzug auf T-Shirts und sogar High-Fashion Magazine wie Vogue berichten über den Skateboarding-Kult.
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Die 2019 von dem Designer Tremaine Emory gegründete Marke Denim Tears ist mehr als eine Streetwear-Brand. Emory erzählt in seinen Kollektionen die Geschichte afroamerikanischer Vorfahren. Emorys Vision spiegelt sich in zahlreichen Kooperationen mit Marken wie Ugg, Stüssy, Champion, Converse, ASICS und Dior wider. Zudem brachte ihm sein soziokultureller Ansatz in Bezug auf das Erbe und Design der afrikanischen Diaspora einen Platz in der ständigen Sammlung des Met Costume Institute in New York ein.
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Fear of God wurde 2013 von Jerry Lorenzo in Los Angeles gegründet. Die Marke ist ein unabhängiges amerikanisches Modelabel, das zeitlose, tragbare Kleidungsstücke entwirft und ist mit Fans von Justin Bieber bis A$AP Rocky zu einem Sinnbild der zeitgenössischen Kultur geworden. Fear of God verbindet hochwertige Materialien und feine Handwerkskunst. Die Kapuzenpullis, Sweatshirts und Trainingsanzüge der Essentials Linie, eine Core-Kollektion neutraler Basics, haben sich zu eigenen Statussymbolen entwickelt.
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Ist Supreme noch in?
Die Drops sind nach wie vor in minutenschnelle vergriffen, auch wenn Supreme längst Mainstream geworden ist. Außergewöhnliche Kollaborationen wie mit Louis Vuitton (noch unter der kreativen Leitung von Kim Jones) werden immer noch zu Höchstpreisen gehandelt und in seltene T-Shirt Kollektionen lohnt es sich nach wie vor zu investieren. Die T-Shirts des Drop, Gummo x Supreme Frühjahr 2022, die Sonderveröffentlichung rund um den Film “Gummo”, ein experimenteller amerikanischer Film den der damals 23-jährige Harmony Korine inszenierte haben mittlerweile Sammlerwert. Die neueste T-Shirt Kollektion zeigt eine Fortsetzung der Zusammenarbeit mit Bret Easton Ellis' American Psycho, außerdem Shirts mit Aufdrucken von Neil Blender, einem ehemaligen Profi-Skateboarder, sowie Dash Snow's Untitled (Hell). Also besser auf seltene Kunstprints setzen als auf große Logos.
Welche Deutsche Streetwear-Marken gibt es?
Das sind die besten Streetwear Brands (made in) Germany: Sie sind der Meinung Deutsche Streetwear gibt es nicht? Sehr wohl! Und sie macht einiges besser als die Kollegen aus den USA. Vor ein paar Jahren war die Erfolgsformel der großen Streetwear-Marken noch recht simpel: ein Boxlogo möglichst prominent auf der Front eines Shirts und der Hype erledigt den Rest. Inzwischen schreiben wir 2020 und die teilweise sehr junge Community hat andere Marken für sich entdeckt, die ihren ganz eigenen Hype kreiert haben. Ihre Gründer kommen eben nicht aus den Staaten – sondern aus Frankfurt, Köln oder aus der Eifel. Wir schauen uns fünf Labels an, die sich aus dem Einheitsbrei an Labels abgehoben haben, die Zukunft der deutschen Streetwearszene definieren werden und (man glaubt es kaum) solche großen Hypes generieren, dass manche schneller ausverkauft sind als Big-Player wie Supreme.
Mit gerade einmal Anfang 20 hat Achraf Ait Bouzalim seine eigene Brand aus Frankfurt der gesamten Republik vorgestellt. Was er 2017 noch in einer Kleinstauflage startete, wurde über die Zeit zum heißesten Geheimtipp auf Instagram. Berühmte Akteure aus der Deutschrapszene trugen die Sachen des Frankfurters und gaben somit Streetwear eine feste Uhrzeit, mit der ab sofort zu rechnen war: 6PM. Und auch wenn seit 2019 eine Investorengruppe mit an Bord ist, sind die finanziellen Möglichkeiten zwar vielfältiger geworden, jedoch bleibt die kreative Gewalt komplett bei Achraf: “Generell habe ich einen sehr hohen Anspruch an mich selbst und damit auch an alles, was ich mache und selbst trage. Qualität, Ästhetik und das Wecken von Trends prägen mein Handeln und natürlich auch meinen eigenen Lifestyle.”
Besagter Lifestyle scheint anzukommen, da sämtliche Artikel im Shop von 6PM ausverkauft sind. Besonders die Trackpants, die aktuell in ihrer dritten Version innerhalb der “Hot Summer”-Kollektion erschienen sind, erfreuen sich immens hoher Beliebtheit. Nicht zuletzt, weil Achraf bei jedem Drop versucht, die Trackpants als solches neu zu erfinden. Nicht umsonst spricht man in Fachkreisen von “der aktuell besten Hose Deutschlands”. (Hier geht es zum Onlineshop von 6PM)
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Eine Invasion aus einer fernen Galaxis – so ungefähr fühlte es sich an, als der erste Enemy Earth Drop auf die Szene losgelassen wurde. Die Gründer Jan Bartens, Flo Mumber und Nik Müller kommen jedoch in Frieden und haben mit der Marke ihre Vorstellung von Streetwear in die Tat umgesetzt. “Uns ging es von Anfang an darum, Mode zu schaffen, die unserem eigenen Geschmack entspricht und hinter der wir stehen können. Mittlerweile tragen wir bis auf wenige Ausnahmen auch fast nichts anderes mehr.”, erinnert sich Nik. Anscheinend traf der Geschmack der Gründer genau den Zahn der Zeit. Mit abgespacten Prints, reflektierenden Elementen und Strasssteinen im Logo-Schriftzug eroberte die Kölner Invasion zuerst das Internet und dann die Szene. (Auch interessant: Nike und Stüssy launchen eine Kollektion mit Sneakern und Sportswear, die perfekt für den Sommer geeignet sind)
“Strasssteine geschmackvoll auf Kleidung zu bringen, schien in Deutschland bislang sehr schwierig zu sein. Wir waren uns zu Beginn auch nicht sicher, ob dieser Look auf dem deutschen Markt gut ankommen würde. Nun sehen wir die Resonanz und sind sehr glücklich, dass wir uns das getraut haben.” Dieser Mut ist ein Stück weit das Erfolgsrezept der Brand. Zu den Enemy Earth Anhängern gehören außerdem zahlreiche Akteure aus der Musikszene – wie Edo Saiya, Kidd, Big Pat von BHZ oder Pierre Bourne. Nach dem letzten Drop, der innerhalb von 30 Minuten komplett ausverkauft war, können wir nur hoffen, dass die Aliens uns bald mit Nachschub versorgen, da sämtliche Teile, darunter auch Shirts aus der ersten Kollektion, auf dem Resellmarkt fast schon außerirdische Preise erreichen. (Hier geht es zum Onlineshop von Enemy Earth)
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Dass Hingabe in Verbindung mit überschaubaren, finanziellen Möglichkeiten zu Erfolg führen kann, zeigt der 20-Jährige Luis Dobbelgarten, der seit 2017 seine eigene Brand führt: „Ich habe meine Brand aus dem Grund gestartet, weil ich schon immer Bock hatte, meinen eigenen Stuff zu machen und ich mit 16 nicht das Geld für geile Raf-, Dries- oder Margiela-Shirts für 300 Euro hatte“. Seine Faszination für Raf Simons findet sich auch in dem Design seiner Kleidung wieder.
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Die Welt von No Faith Studios ist düster, anarchisch und zeichnet Bilder von Dystopien, die durch finstere Prints und Slogans unterstrichen werden. Das Besondere an der Marke ist jedoch die Produktion, da Luis bei vielen Teilen selber Hand anlegt – und persönlich näht, bleicht sowie bedruckt. So produzierte er in Eigenarbeit 200 Converse Chucks mit NFS-Branding und investierte dabei mehrere Wochen, in denen jeder einzelne Patch per Hand aufgenäht wurde. Seine Anhängerschaft scheint es ihm zu danken und hinterlässt keine Restgrößen im Online-Shop. Selbst das Mammut-Projekt NFS x Converse wurde restlos ausverkauft und im Vorfeld bereits für hohe Resellpreise feilgeboten. Da Luis nach eigener Aussage “Resell nicht feiert” wurde der Stock jedoch auf eine Bestellung pro Käufer beschränkt. Das Streben nach ständiger Weiterentwicklung sowie der Mut individuelle Pieces zu erstellen, die nicht dem aktuellen Trend folgen, geben Luis und seiner Marke eine Ausnahmestellung in der Szene und lassen ihn völlig zurecht in diesem Ranking in Erscheinung treten. (Hier geht es zum Onlineshop von No Faith Studios)
Als der damals 24-jährige Victor Braun noch mitten im Modestudium hing, kam in ihm der Wunsch auf, eine eigene Brand ins Leben zu rufen. Was er auf Instagram von den hiesigen Marken sah, sprach ihn immer weniger an, also kreierte ab 2017 Streetwear, die er selber auch tragen würde. Parallel zur Gründung der Marke machte sich der Düsseldorfer auf Instagram einen Namen, indem er modische Momente mit einem Quäntchen Humor und einer selbstkreierten Erzählweise in Szene setzte. Die erste Kollektion erschien ein Jahr später und fand sofort Anklang bei seinen zahlreichen Followern – und bei denen, die es noch werden sollten. Das bisherige Highlight folgte jedoch 2019, als Victor die erste “Riot”-Kollektion herausbrachte.
Der Zip-Hoodie aus diesem Drop entwickelt sich zum Signature-Produkt der Marke, das in den folgenden Kollektionen immer wieder aufgegriffen wurde. Besagter Hoodie wird für hohe Preise geresellt und hat VBS zu noch mehr Bekanntheit verholfen. Passend zum “Riot”-Thema ist der Look seit den letzten Kollektionen immer düsterer und leicht anarchisch geworden. Victors Anspruch ist es beim Design Elemente aus seiner Jugend wie Graffiti oder Hip-Hop aufzugreifen und mit seinem Verständnis für Mode in Einklang zu bringen. Wenn Hoodies, die eigentlich nur 80 Euro kosten, für schlappe 350 Euro auf dem Zweitmarkt verkauft werden, kann man davon ausgehen, dass dieses Unterfangen geglückt ist. (Hier geht es zum Onlineshop von Victor Braun Studios)
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