Style-Guide

Dresscode Cocktail für Männer: So finden Sie das richtige Outfit für die nächste Party

Eine Cocktail-Party ist ein Event irgendwo zwischen leger und formellem Anlass. Doch was versteht man unter dem Begriff Dresscode Cocktail und welchen Fauxpas sollten Sie unbedingt vermeiden?
DresscodeCocktailAufmacher
Collage Pauline Bergner, Getty Images

Im richtigen Outfit werden Sie der Star jeder Party – das bedeutet Dresscode Cocktail für Männer

Die Cocktailgarderobe existiert in einer stylischen Grauzone zwischen legeren und formellen Anlässen, was sowohl ein Segen als auch ein Fluch sein kann, wenn es darum geht, den damit einhergehenden Anforderungen gerecht zu werden.

Wenn Ihnen eine Einladung mit den gefürchteten Worten ins Haus flattert, gibt es einige Spielregeln, die Sie einhalten sollten – schließlich macht sich kein Gastgeber die Mühe, einen Dresscode aufzusetzen, ohne einen gewissen Look anzustreben. Doch wann sollten Männer den Cocktail ihrer Wahl in der gleichnamigen Garderobe nippen, was genau hat es mit dem illustren Dresscode auf sich und welchen Fauxpas gilt es unbedingt zu vermeiden?

Was steckt hinter dem Dresscode Cocktail?

Zugegebenermaßen fühlen sich Kleiderordnungen und die ihnen zugrunde liegenden Richtlinien mittlerweile fast wie Auslaufmodelle an. Und trotzdem erleben Sie gerade jetzt nach Jahren des Comfort-dressings, wieder eine Renaissance. Bleibt also die Frage, was anziehen wenn Dresscode Cocktail auf der Einladung steht? Stellen Sie sich der Herausforderung den perfekten Look für diesen Dresscode zu finden.

Dresscodes decken ein ganzes Spektrum an Formalitäten ab, von Business über Smart Casual hin zu den berüchtigten Black und White Tie Anlässen, die Cocktailgarderobe liegt ziemlich genau in der Mitte. Der Dresscode Cocktail ist weder so leger wie die Casual Dresscodes noch strotzt er vor Formalität wie die "Tie"-Dresscodes – auch wenn sich die Anlässe bei letzterem durchaus überschneiden können.

Das versteht man unter dem Dresscode Cocktail: Es ist der schmale Grat zwischen leger und formell, in dem sich der Dresscode Cocktail bewegt, der ihn zur stilistischen Herausforderung aber auch zur kreativsten Garderobenwahl mit dem größten Spielraum macht. Während Persönlichkeit und Stil bei anderen traditionellen Dresscodes oftmals durch Uniformität ersetzt wird, vereint der Cocktail Dresscode Formalität mit einer kleinen Prise Freiheit.

Selbstverständlich gibt es Traditionalisten, die Sie zur Vorsicht mahnen und in die Richtung eines klassischen Anzugs in gedeckten Farben mit weißem Hemd, oder alternativ zur Chino mit passendem Blazer lenken würden. Tendenziell ist daran auch nichts falsch, doch besonders einfallsreich ist es nicht und hervorstechen werden Sie mit dieser Kombination schon gar nicht. Die entspannte Kleiderordnung erlaubt es nicht nur, sondern fordert Sie gar dazu auf, Ihrem Cocktail-Look, innerhalb der vorgegebenen Rahmenbedingungen, eine persönliche Note zu verleihen.

Auf welchen Events trägt man den Cocktail Dresscode?

Während die Kleiderordnung für Frauen selbsterklärend ist – Stichwort Cocktailkleid – ist die Bedeutung und die entsprechende Montur für Männer zunächst etwas rätselhafter. Doch bevor die angemessene Ausstaffierung in Betracht gezogen werden sollte, gilt es zu verstehen, welche Anlässe diese überhaupt erfordern.

Der wohl selbsterklärende Anlass für  den Dresscode ist selbstverständlich die namensgebende Cocktailparty, auch wenn diese – ähnlich wie die Idee eines Dresscodes – in den meisten Kreisen heutzutage wahrscheinlich etwas überholt wirkt und nur noch in den seltensten Fällen tatsächlich in ihrer ursprünglichen Form stattfindet. Weitaus üblicher und tendenziell vergleichbar wäre wohl ein Cocktail-Empfang, sei es auf einer Konferenz, im Rahmen eines mehrtägigen Events oder auf einer Hochzeit. Letzteres ist ein durchaus gängiger Anlass für den Dresscode, insbesondere dann, wenn sich das Brautpaar seine Gäste elegant, jedoch nicht unbedingt steif wünscht. (Dresscode Hochzeit: Der perfekte Look für jede Gelegenheit)

Anlass ist jedoch nicht gleich Anlass, und so kann ein Cocktail-Look je nach Event, trotz immer gleichbleibendem Dresscode durchaus variieren. Bedenkt man dann auch noch die von den Gastgebern gewählte Location und die Jahreszeit, ist es kaum verwunderlich, dass die Kleidervorschrift Cocktail oftmals für Verwirrung sorgt. (Lesen Sie auch: Dresscode Hochzeit, diese Regeln sollten Sie beachten)

Eine Party mit Cocktail Dresscode im Sommer, insbesondere dann, wenn sie im Freien stattfindet, geht mehrheitlich mit einem legereren und insbesondere farbenfroheren Dresscode einher als das winterliche Pendant in einer luxuriösen Hotel-Lobby. Grundsätzlich lockert die Sonne, ähnlich wie die namensgebenden Cocktails, die Formansprüche der meisten Gastgeber auf, während im Winter häufig das Gegenteil der Fall ist und der Dresscode Cocktail für Männer fast schon an Black Tie erinnert.

Diese Farben eignen sich am besten

Einmal nicht in der klassischen Palette von Schwarz-Weiß-oder Dunkelblau zu denken mag erstmal ungewohnt sein und doch macht genau das ausbrechen aus dem Normcore die Mode erst interessant, hier können Sie je nach Art des Events auch zu mutigeren Trendfarben greifen.

Setzen Sie gezielt Farb-Akzente, wie zum Beispiel mit einem Hemd in einer Pastell-Farbe wie Jacob Elordi zum klassischen Nadelstreifanzug.

Jacob Elordi in einem gelben Hemd bei den GQ Men of the Year Awards in L.A.

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Oder wie Paul Mescal mit einem doppelreihigen Sakko in Hellblau.

Two-Tone: Paul Mescal trägt zum doppelreihigen Sakko in Hellblau ein weißes T-Shirt.

Tommaso Boddi/Getty Images

Ein Outfit ganz in Weiß kann gerade im Sommer die richtige Wahl für eine Cocktailparty sein. Statt eines Hemdes können Sie alternativ ein weißes T-Shirt oder eine Weste wie hier Brooklyn Beckham unter ein Sakko stylen.

Brooklyn Beckham in einem dreiteiligen Anzug, mit Weste statt Hemd.

Gotham

Die Essentials des Cocktail Dresscodes

So stylen Sie den Dresscode Cocktail zu jedem Anlass richtig:

1. Anzug oder Sakko

Tendenziell machen Sie mit einer simplen Anzug-Hemd-Kombination, oder einem Sakko mit einer Chino nichts falsch, doch sehen Sie den Dresscode, als Ihre Möglichkeit sich selbst zu überraschen und nicht zu einer Kombination zu greifen, die Sie im besten Fall in ähnlicher Variation auch ins Büro oder zur Konfirmation Ihres Neffen tragen würden. Der Cocktail Dresscode könnte Ihr Moment sein, mit Texturen und Mustern zu spielen, oder eventuell sogar zu einem zweireihigen Sakko zu greifen. Betrachten Sie die Wahl Ihres Anzugs oder Sakkos als Fundament des Looks, vor allem farblich, schrecken Sie jedoch nicht davor zurück, bereits hier das erste, wenn auch subtile, Statement zu setzen.

2. Die richtige Hose

Die Wahl der richtigen Hose wird umso wichtiger, wenn Sie sich für eine Jacken-Hosen-Kombination und gegen einen Anzug entschieden haben. Bei jedem Cocktail Event, insbesondere zu späterer Stunde, besteht die Gefahr oder Hoffnung, dass sich das Geschehen weiter auflockert, und keiner wird es Ihnen übelnehmen, wenn Sie Ihr Sakko gegen Dance-Moves austauschen. Umso wichtiger ist es, dass Ihre Hose-und-Hemd-Kombination auch ohne Jacke besticht. Farblich sollte die Hose auf das Sakko abgestimmt sein, doch beim Schnitt steht Ihnen die Welt offen – ob mit weitem Bein oder mit Bundfalte –, solange das Endresultat perfekt sitzt. Einige Abolitionisten der Förmlichkeit würden Ihnen auch zur Jeans raten, doch hier empfiehlt es sich, Rücksprache mit den Gastgeber zu halten, oder das geliebte Denim ausnahmsweise einfach mal im Schrank zu lassen.

Jake Bongiovi, der Sohn von Jon Bon Jovi in einem coolen Ledersakko und Anzughose.

Daniele Venturelli/Getty Images
3. Das passende Oberteil

Während das Sakko und die passende Hose die Grundsteine für Ihren Cocktail Look sind, ist das ein passendes Oberteil die Kür. Achten Sie auf das Wort Oberteil, denn insbesondere im Sommer muss dies nicht gleich Hemd bedeuten. Wie auch bei dem Rest, machen Sie mit einem klassischen Hemd natürlich nichts falsch, aber bitte ausnahmsweise mal in allen Farben des Regenbogens oder mit einem Muster, das vielleicht nicht bürotauglich ist. Wenn Sie Ihre Komfortzone verlassen möchten, aber dennoch beim Hemd bleiben wollen, ist gerade in den Sommermonaten Leinen oder Seide, eine Option.

Harris Dickinson in einer eleganten Kombination in Schwarz-Weiß aus Blouson und Hose.

Jacopo M. Raule/Getty Images

Sollten Sie jedoch den extra Schritt gehen wollen uns auf das gute Stück verzichten, steht Ihnen die Welt der Oberbekleidung praktisch offen, denn sowohl edle Strick-Polos oder jene in Retrodesigns können den Look zum echten Hingucker machen. achten Sie auf die Art des Anlasses, ein elegantes weißes T-Shirt kann bei einem entspanntesten Cocktail Dresscode durchaus in Betracht gezogen werden. (Sakko mit T-Shirt kombinieren: Keanu Reeves und David Beckham zeigen, wie es richtig geht)

4. Das Schuhwerk

Obwohl Sneakers und Anzüge keine Gegensätze mehr sind und auf roten Teppichen und Hochzeiten gleichermaßen gesichtet wurden, wird nicht jeder Gastgeber Ihr neuestes Exemplar zu schätzen wissen, ganz gleich, wie groß der Hype ist. Sollten Sie sich für einen Sneaker entscheiden, wählen Sie am besten ein schlichtes Ledermodell in Schwarz oder Weiß, auch wenn es vielleicht an der Zeit ist, Ihre Lieblingsschuhe zu überdenken. Die gute Nachricht ist, dass Sie keinen Smoking tragen und Ihr Schuhwerk daher auch nicht bis an die andere Grenze der formellen Kleidung gehen muss. Lacklederschuhe können Sie getrost zu Hause lassen, doch Loafer, Derbys oder ein Chelsea-Boot, gerne auch mit etwas Absatz, komplettieren Ihren Look nicht nur, sondern sind ein Blickfang für sich. (Welche Anzugschuhe passen zu welchem Anzug?)

5. Diese Accessoires sind die perfekte Ergänzung

Bei den Accessoires, Sie haben es sich vielleicht schon gedacht, steht Ihnen die Welt endgültig offen, denn fast alles kann und so gut wie nichts muss. Weder Uhren noch sonstiger Schmuck werden hier kategorisch ausgeschlossen, ganz im Gegenteil. Es empfiehlt sich allerdings, Accessoires in Maßen und nicht in Massen zu wählen. Sollten Sie sich für ein klassisches Hemd entschieden haben, können Sie dieses mit einer Krawatte ­– auch gerne mit auffälligem Muster oder als Strickvariante – etwas personalisieren. Alternativ können Sie Ihr Outfit auch mit einem Seidenschal aufwerten, wenn Sie sich für ein Poloshirt oder ein Leinenhemd unter Ihrem Sakko entscheiden. (Außerdem: Leinenhemden – alles zum Modetrend im Sommer 2023 + die schönsten Pieces)

Do’s & Don’ts beim Dresscode Cocktail

Wenngleich es nur wenige eindeutige "Do's" gibt, so gibt es doch einige "Don'ts". Allem voraus die wohl wichtigste Leitlinie, nicht nur für diesen Dresscode, sondern für jegliche Anlässe: Wenn Sie unsicher sind, halten Sie es schlicht und einfach, denn dann können Sie auch nicht viel falsch machen. Hinzu kommt, dass man sich am Ende des Tages wahrscheinlich eher die Gunst des Gastgebers bewahrt, wenn man overdressed ist, als in einem Raum voller Smokings in Jogginghosen der Außenseiter zu sein. Also einmal lieber zu viel den klassischen schwarzen Anzug aus dem Schrank holen als einmal zu wenig.

Selbstverständlich ist das Jogginghosenargument ein wenig überspitzt, schließlich ist es weder ratsam, in einem Smoking noch in einem Jogginganzug zu einer Veranstaltung mit Cocktailgarderobe aufzukreuzen, doch wie bereits erwähnt, stehen Jeans schon seit einiger Zeit zur Debatte. Ohne zu sehr wie ein Traditionalist klingen zu wollen, sind Jeans für die meisten Anlässe, bei denen der Dresscode Cocktail vorgeschrieben ist, eine große Belastung. Ohne zu sehr wie ein Traditionalist klingen zu wollen, dehnen Jeans für die meisten Anlässe, bei denen ein Dresscode Cocktails gilt, den Rahmen erheblich. Falls die Hürde zu groß ist, einen Tag lang auf die geliebte Jeans zu verzichten, empfiehlt sich ein dunkles, minimalistisches Paar ohne Verzierungen, Risse oder Ausfransungen – oder Sie sehen es als Chance an, sich in eine Hose zu verlieben, die nicht aus Denim ist.

Zu guter Letzt, und das ist wirklich weniger eine Regel als vielmehr eine Erinnerung: Vermeiden Sie es, so auszusehen, als würden Sie sich für einen weiteren Tag im Büro anziehen. Es handelt sich schließlich um eine Festlichkeit und nicht um ein gewöhnliches Kaffeekränzchen in der Büroküche.

Unsere liebsten Cocktail-Dresscode-Looks

Schauspieler Paul Mescal zeigt, wie der perfekte Look zur sommerlichen Cocktailparty aussehen kann. Mescal trägt zum zartblauen, zweireihigen Sakko eine kontrastierende Hose in Schwarz. Anstelle eines weißen Hemdes kombiniert er ein weißes T-Shirt zum Sakko – sexy! Wie tief der Ausschnitt sein sollte bestimmt der Anlass, ein Realitäts-Check im Spiegel hilft.

Jacob Elordi

Nina Westervelt/Getty Images

Timothee Chalamet

Jeff Spicer/Getty Images

Pluspunkte bei einer Sommerparty mit dem Dresscode Cocktail sammelt auch Diego Boneta in einem hellen Nadelstreifenanzug mit offenem Hemd und einer kleinen Goldkette. Achten Sie lediglich darauf, das Hemd im Falle eines äußerst formellen Anlasses – besonders bei einer Hochzeit in einer Kirche – zu schließen. Zu späterer Stunde können Sie es aber natürlich selbstverständlich wieder lässig offen tragen.

Harry Styles

MARCO BERTORELLO/Getty Images

A$AP Rocky kann auch – zumindest für seine Verhältnisse – ganz klassisch. Der dunkle Zweireiher mit Nadelstreifen und einem weißen Hemd zur schmalen Krawatte – ein absoluter Publikumsliebling – lässt sich aber mit den richtigen Accessoires auch ganz einfach zu eigen machen. Der Rapper wählt einen auffälligen Ring und Perlenkette, tun Sie es ihm gleich und der Look wird auch ganz ohne Zigarette richtig cool.

In diesem Anzug mit Perlenkette wäre A$AP Rocky ohne Zweifel einer der modischsten Gäste auf jeder Cocktailparty.

Gotham

Je später der Abend, desto mehr Party. Dominik Fikes schimmernder Look bringt die richtige Portion Coolness auf jede Cocktailparty. Zum Paillettensakko trägt er ein tief aufgeknöpftes Seidenhemd und eine schmale Samthose. Hier gilt: Je später der Abend desto tiefer der Ausschnitt. Bei formellen Anlässen aber lieber erstmal zuknöpfen.

L.A. cool – Dominic Fike trägt ein glänzendes Paillettensakko zur Slim-Cut-Hose.

Karwai Tang/Getty Images

Jack Farthing zeigt Gespür für zurückhaltende Eleganz mit Nadelstreifenanzug und Seidenbluse. Dazu die Sonnenbrille im 70s-Style mit Farbverlauf – ein Look, der Yves Saint Laurent alle Ehre macht. Memo: Die Bundfaltenhose ist zurück – sie gibt dem Anzug den angesagten Retro-Twist.

French Chic – Jack Farthing mit Schluppenbluse und Nadelstreifenanzug von Saint Laurent.

Sebastian Reuter/Getty Images