Die angesagtesten Designer und Styles – diese 10 Männer-Modetrends für den Winter 2024 sollten Sie jetzt kennen
Die Mode feiert den Swag, den Flex, den Style der Straße. Ein Hybrid aus Streetstyle und High Fashion dominiert die Laufstege. Die Modetrends für den Winter 2024 sind kreativ, laut, subtil und verrückt und doch realitätsnah. Die Designer:innen ließen sich von Vintagestyles und davon, wie sich echte Menschen auf der Straße kleiden, inspirieren – ein Einfluss der Gen Z, die sich so mühelos an verschiedensten Stilrichtungen und Jahrzehnten bedient und dabei ihren ganz eigenen Style-Clash entwickelt. Dass Designermode den Stil der Straße zitiert, ist spätestens seit Vetements unausweichlich. Hoodies, Bomberjacken und Sneaker haben seither den Sprung auf den Laufsteg und in die High Fashion geschafft.
Was trägt man im Winter 2024?
Einer der Wegbereiter der New Masculinity und Genderless-Fashion war Shayne Oliver Anfang der 2000er-Jahre, der mit seiner Kollektion für Hood by Air die Weichen für die Menswear stellte, wie wir sie heute auf den Laufstegen sehen. Designer wie Jonathan Anderson und Ludovic de Saint Sernin führen diese Legacy fort. Inklusivität und Demokratie sind Core-Themen der Männer-Modetrends 2024, soweit das in einer Welt der Luxusmarken möglich ist. Luxusmode, früher ungreifbar abgehoben, wird jetzt vom Laufsteg auf die Straße geholt – und umgekehrt. Diesel, die einstige Denimbrand, die unter der kreativen Leitung von Glenn Martens einen neuen Hype erreicht, vergibt ganz neu Tickets für die Fashionshow, die jeder demokratisch ersteigern kann.
Auf vielen Laufstegen waren hochkarätige Gäste zu sehen: Usher bei Bianca Saunders, Rosalia stahl allen die Show mit ihrem Auftritt bei Kid Supers Gastdesigner-Debut für Louis Vuitton.
Styles wie die zeit- und geschlechtslosen XXL-Mäntel von Saint Laurent Designer Anthony Vaccarello, der diese gleich bei den Mens- und den Womensshows zeigte – eine kompromisslose Symbiose – setzen den Vibe. Kim Jones romantische, Couture-ähnliche Vision der High-Fashion für Dior Men bringt einen Twist in klassisches Tailoring. Die Bomberjacke, einst hyper-maskulines Symbol der Stärke, wird zu riesigem Volumen aufgeblasen – Miuccia Pradas und Raf Simons' Vision der neuen Männlichkeit.
Die 10 Männer-Modetrends 2024 für den Winter
Der Manteltrend im Winter 2024 heißt Extra-Lang, erinnert an die Mode der 20er-Jahre und Scorsese Filme. Die Silhouette ist elegant, maskulin, mit betonten Schultern, doppelreihig in Nadelstreifen oder Uni, aus Wolle, Kaschmir oder Vikunja (absoluter Luxus) meist in Grau oder Schwarz. Diese Schuhe passen zum langen Mantel – schwarze Boots, mit Heel, dann stimmen die Proportionen wieder. So geht Quiet Luxury in cool.
Die vergangene Fashion Week hat uns die Schuhtrends 2024 geliefert. Wir zeigen Ihnen, wie Sie die Trends stilsicher in Ihren Alltag integrieren können und welche Modelle sich dafür am besten eignen.
J.P. Gaultier schickte 1984, damals revolutionär, die ersten Männer in Kilts auf den Laufsteg; Marc Jacobs trug ihn und jüngst sahen wir ASAP Rocky zur Met Gala zu Ehren von Karl Lagerfeld im Rock. Im Herbst bringen Gucci und Etro lange Variationen des Schottenrocks auf den Runway. Matthew Williams setzt bei Givenchy auf eine Grunge-Variante – ein kurzer Schottenrock, der an Kurt Cobain und die 90er-Jahre erinnert. Daniel Lee brachte den Punk in seine erste Kollektion für das Londoner Traditionshaus Burberry, dessen kreative Leitung er 2022 übernommen hatte, mit Röcken gelayert über Baggy-Cargohosen in aufgeblasenen Schottenkaros.
Was kommt nach dem Bikercore-Trend der letzten Saison? Dominatrix-Core und Emo-Core! Futuristische Styles und Fetisch-Referenzen inklusive, Lack, Laschen, Ösen und Gurte. Sexy Ledermäntel bei Saint Laurent und J.W. Anderson, die an Matrix (Danke Neo) und Blade-Runner, dem Original, mit Rutger Hauer in der Rolle des Replikanten Troy Batty, erinnern. Oversized Silhouetten bei Balenciaga, wo Demna eine neue ruhige Richtung einschlägt und wieder das Tailoring in den Mittelpunkt rückt. Ein Blick auf den Anzug von Loewe lässt erahnen, was noch alles mit weichem Nappa oder seinen veganen Alternativen möglich ist – rein optisch lassen sich vegane Leder sowieso längst nicht mehr von echtem Leder unterscheiden.
Ein Anzug ist längst keine Normcore-Uniform mehr. Selbst im Office wird der Zwang immer seltener – mehr Freiheit für Experimente und die Eleganz des klassischen Tailorings neu zu entdecken. Wie cool ein Sakko aussehen kann, wenn man nur an den Details und am Schnitt etwas verändert, zeigen diese Designer:innen. Gucci kombiniert den doppelreihigen Klassiker in Übergröße zum langen Rock. Marc Jacobs zeigte seine letzte Show in der New York Public Library in Zeitraffer, nach etwa drei Minuten war alles vorbei. Die genderless Anzug-Looks machen Lust auf mehr.
Die Tendenz des Hosenbundes der letzten Saisons war eher in Richtung Hüfte. Low-Waist-Hosen, mit freiem Blick auf das Darunter zeigten Dior Men und Miu Miu. Doch da auf jeden Trend ein Gegentrend folgt, wandert der Bund der Hose, ähnlich wie der Saum des Rocks, je nach wirtschaftlichem Up- und Down nach oben und nach unten? Memo – recherchieren! Sicher ist, dass der Y2K-Hype sich dem Ende neigt und die Taille langsam wieder nach oben wandert. Auch das Crop-Top – das einen Trend auslöst, ja richtig durch Tik-Tok, folgt und wandert mit in ungeahnte Höhen.
Lammfell in all seinen Facetten, ob echtes oder unechtes Fell spielt hier zumindest optisch eine untergeordnete Rolle. Der Aspekt der Wärme tritt bei diesen Designs in den Hintergrund. Es geht um den Style: Lammfell als Besatz zum Nylon-Parka, als kurzes Cape wie bei Burberry oder als Mantel bei Gucci. Die Designer:innen experimentieren mit ausgefallenen Schnitten und Farb- oder Materialmixes.
Der Anzug, monochrom in Grau, reduziert den Blick auf die Silhouette – ein Heimspiel für klassische Couture Häuser wie Dior und Balenciaga. Designer:innen wie Kim Jones und Demna beherrschen das Spiel mit den Formen. Bianca Saunders wagt einen neuen Take und experimentiert mit weich drapierten Schnitten am Sakko, dekonstruiert in fast schon klerikaler Strenge. Giorgio Armani, der Erfinder des Greige, einer Mischung aus Grau und Beige, die nur so in seinen Kollektionen zu finden ist, zeigt die ganze Bandbreite in seiner Herbst/Winter-Kollektion vom doppelreihigen Sakko im Oversize-Style bis hin zum schmalen Dreiteiler.
Maskulin – Feminin. Die Womenswear hat das Spiel mit den Geschlechtergrenzen bereits perfektioniert. Martine Rose, die Meisterin dieser Ambivalenz in der Männermode, hat diese nun auf die Spitze getrieben. Sie präsentiert ein transparentes Hemd mit Tupfen in schwarzem Satin zur Cargohose – Sleazecore!
Strick als Kunstform. Avantgardistischen Objekte, die den Körper verfremden, in abstrakten und zum Teil skurrilen Formen, immerzu an die Strickkunst von Rosemarie Trockel erinnernd. JW Anderson, Doublet und Comme des Garçons interpretiert den klassischen Pullover neu – mit Fransen, Rissen, Drapierungen, Applikationen und viel Volumen.
Aufgeblasene Silhouetten in XXL dominieren die Jackentrends. Der Körper in diesem Jahr zur Projektionsfläche für ausufernde Formen. Zum Teil verstörende Verzerrungen, wie bei Rick Owens, dem Meister der Schnitte, treibt das Volumen der Pufferjacke auf die Spitze, während Miuccia Prada und Raf Simons eine softe oversized Variante der Bomberjacke entwarfen.
Welche Farbe trägt man im Winter 2024?
Auf diese Trendfarben setzen die Designer für den Winter 2024: von dezentem Greigetönen bei Giorgio Armani bis hin zu cleanen Schwarz/Weiß-Kontrasten bei Saint Laurent und knalligen Akzenten in Grün, Neongelb oder Pink, bei Louis Vuitton, Gucci und J.W. Anderson.