Nachhaltig shoppen: Mit diesen 10 einfachen Tricks können Sie mit gutem Gewissen einkaufen

Mode soll Spaß machen und Einkaufen auch. Trendbewusst und verantwortungsvoll shoppen – geht das überhaupt? Wir haben 10 einfache Tipps, wie Sie künftig mit besserem Gewissen shoppen.
Aufmacher zu nachhaltig shoppen Street Style At  Paris Fashion Week  Menswear SpringSummer 2022
Edward Berthelot/Getty Images

10 Tipps, wie Sie in Zukunft nachhaltig shoppen:

Die Bekleidungs- und Schuhindustrie, verursacht 4 Milliarden Tonnen CO₂ pro Jahr und somit mehr Treibhausgasemissionen, als alle internationalen Flüge und Schiffsfahrten zusammen. Darüber hinaus kommen rund 35 % des Mikroplastiks in den Ozeanen von Textilien, bei der Herstellung werden giftige Chemikalien benötigt und es herrschen erschreckende Arbeitsbedingungen. Die Modeindustrie muss sich endlich entschleunigen. Bewusstes Einkaufen und die Wertschätzung dessen, was man hat, sind ein guter Ansatz, um achtsamer und nachhaltiger zu konsumieren.

Das Ziel eines nachhaltigen Einkaufs- oder Konsumverhaltens

Es geht darum, mit Absicht und Anstrengung voranzugehen und kleine Schritte zu unternehmen, die dazu beitragen, eine positive Entwicklung zu unterstützen. Kein Grund zur Sorge, wenn in Ihrer Garderobe bereits Fast Fashion Artikel oder Teile von nicht nachhaltigen Marken vorhanden sind. Bei der Nachhaltigkeit geht es nicht darum, seinen Kleiderschrank komplett zu erneuern. Die Verlängerung des Lebenszyklus der Teile, die Sie besitzen, ist ein guter Anfang. Reparieren und restaurieren Sie, was Sie bereits besitzen, und entdecken Sie manches wieder neu, das im Kleiderschrank in Vergessenheit geraten ist. Upcycling ist eine gute Methode aus Altem Neues, begehrliche Teile zu erstellen. Designer wie Marine Serre und Bianca Saunders sind wegweisend mit ihren Kollektionen und setzen auch in der Luxusmode nachhaltige Trends.

Mehr zu dem Thema finden Sie auch in unserem Guide für nachhaltige Mode.

Jeder einzelne ist verantwortlich

Allein um ein Baumwoll-T-Shirt herzustellen, werden mindestens 2.500 Liter Wasser verbraucht. Somit hat jeder einzelner von uns erheblichen Einfluss auf die Entwicklung der Zukunft und ist für die Entlastung der Umwelt verantwortlich. Sie können Nachhaltigkeit schrittweise in Ihren Lebensstil integrieren, ohne Ihren persönlichen Stil zu kompromittieren. Bevor sie sich etwas Neues zulegen, überlegen sie auch, welches Teil in Ihrer Garderobe aus Ihrem Kleiderschrank über eine Kleidungsplattform verkauft werden kann oder gespendet werden könnte. Dadurch verlängern Sie auch gleich den Lebenszyklus des Kleidungsstücks, für das bereits Ressourcen aufgebracht wurde und das noch absolut tragbar ist.

Diese 11 einfachen Tipps helfen Ihnen, bewusster zu shoppen

Fragen Sie sich, welche nachhaltigen oder ethischen Eigenschaften für Sie am wichtigsten sind. Ihre Antwort sollte sich an den zentralen Bemühungen zur Unterstützung der Menschen, des Planeten und der Tiere orientieren. Suchen Sie nach nachhaltigen und ethischen Alternativen!

Diese 11 einfachen Tricks helfen Ihnen künftig mit besserem Gewissen nachhaltig zu shoppen.

1. Weniger kaufen: Qualität statt Quantität

Vereinfachen Sie ihren Stil und ihre Garderobe, zum Beispiel durch die Verwendung zeitloser, hochwertiger Kleidung und bereichern Sie diese mit Accessoires und Second-Hand-Artikeln. "Was kaufe ich und warum? Was brauche ich? Werde ich es mindestens 30 Mal tragen?“

2. Kaufen Sie Secondhand- und Vintage-Kleidung

Kleidung aus zweiter Hand kaufen, das Tauschen oder Leihen ist ein Trend und spart langfristig Geld und Ressourcen. Online-Plattformen wie Vestiaire Collective, Grailed oder Vinted führen exklusive Designerbrands und Streetwear. Indem Sie Kleidung aus zweiter Hand kaufen, verlängern Sie nicht nur deren Lebensdauer und reduzieren den ökologischen Fußabdruck Ihrer Garderobe, Sie finden womöglich auch das eine oder andere Unikat.

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3. Lieber lokal als Online shoppen

Online-Einkäufe, Versand und Rücksendungen können die CO₂-Emissionen und den Verpackungsmüll in die Höhe treiben. Wenn Sie Ihre Konsumgewohnheiten noch nachhaltiger gestalten möchten, unterstützen Sie Ihren örtlichen Secondhand-Laden, wo Sie persönlich einkaufen und die Sachen anprobieren können.

4. Investieren Sie in nachhaltige Marken

Umweltfreundliche und qualitativ hochwertige Artikel sind eine gute Investition, die sich langfristig auszahlt. Einen guten Überblick über die Nachhaltigkeit vieler Marken bieten unabhängige Portale wie Good on You – eine verlässliche Quelle, um die passende nachhaltige Modemarke zu finden. Tausende Fashionbrands sind hier gelistet und bewertet, um Greenwashing die Stirn zu bieten. Nachhaltigen Jeans und vegane Sneaker sind eine coole und sustainable Alternative.

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5. Lernen Sie mehr über Materialien

Wenn wir nachhaltiger konsumieren wollen, müssen wir auch besser verstehen, welche Auswirkungen die verwendeten Materialien auf die Umwelt haben. Grundsätzlich ist es eine gute Idee, auf sogenanntes 'Virgin Polyester' zu verzichten, das aus Erdöl produziert wird und auch nach vielen Jahren noch nicht abgebaut ist. Weltweit werden 55 Prozent aller Kleidung aus diesem nicht recyceltem Polyester hergestellt. Doch auch bei den natürlichen Materialien gibt es Unterschiede, so wird beim Anbau von biologischer Baumwolle weitaus weniger Wasser verbraucht, als es bei herkömmlicher Baumwolle der Fall ist. Nicht zuletzt wird dabei auch auf schädlichen Pestizide verzichtet.

Achten Sie auf Zertifizierungen wie GOTS (Global Organic Textile Standard) (für Baumwolle und Wolle), LWG (Leather Working Group) (für Leder) und FSC (Forest Stewardship Council) (für Viskose), um sicherzugehen, dass die in Ihrer Kleidung verarbeiteten Materialien geringere Auswirkungen auf unseren Planeten haben.

6. Stellen Sie Fragen zur Herstellung

Fabrikunglücke in Bangladesh wie 2021 und das Rana Plaza Unglück von 2013, das bisher schwerste in der Geschichte des Landes, zeigen die Missstände auf mit denen die Arbeiter:innen in der globalen Textilproduktion konfrontiert sind. Wir sind aufgefordert im Sinne der Integrität zu handeln, damit die Menschen, die unsere Kleidung herstellen, ein faires Gehalt bekommen und sichere Arbeitsbedingungen haben. Unterstützen Sie deshalb Marken, die Informationen zu ihren Produktionsstätten sowie zu den Gehältern und Arbeitsbedingungen ihrer Beschäftigten offenlegen.

7. Achten Sie auf wissenschaftsbasierte Ziele

Wie ernst es Marken mit der Reduzierung der Umweltbelastung meinen, können Sie auch daran erkennen, ob sie sich wissenschaftsbasierten Zielen verpflichtet haben. Zum Beispiel müssen Brands und Firmen wie der Gucci-Mutterkonzern Kering und Burberry, die sich der Initiative Science Based Targets angeschlossen haben, Ziele zur Senkung ihrer CO₂-Emissionen vorweisen, die im Einklang mit dem Pariser Abkommen stehen.

Damit Sie nicht auf geschickte Marketing-Kampagnen, sogenanntes Greenwashing, hereinfallen lesen Sie hier die wichtigsten Tipps zu Was ist Greenwashing?

8. Meiden Sie schädliche Chemikalien

Ein riesiges Problem sind versteckte Schadstoffe in Chemikalien, die zur Behandlung von Textilien eingesetzt werden, denn diese gefährden nicht nur die Gewässer rund um die Produktionsstätten, sondern stellen auch eine Gefahr für die Beschäftigten in diesen Betrieben dar. Achten Sie auf die Zertifizierungslabel Made in Green von OEKO-TEX und Bluesign, an die bestimmte Bedingungen bezüglich der Verwendung von Chemikalien bei der Herstellung geknüpft sind.

9. Reduzieren Sie Ihren Wasserfußabdruck

Der Wasserverbrauch in der Textilindustrie liegt jährlich bei erschreckenden 93 Milliarden Kubikmetern, das entspricht 37 Millionen olympischen Schwimmbecken. Wir müssen uns den Wasserfußabdruck unserer Kleidung daher in Zukunft besser bewusst machen. Der Wasserverbrauch beim Anbau von Bio-Baumwolle ist zum Vergleich um einiges niedriger als bei herkömmlicher Baumwolle (91 Prozent weniger sind es laut dieser Studie), doch auch durch wasserarme Färbemittel lässt sich der Wasserverbrauch senken.

10. Kaufen Sie vegane Mode – aber richtig

Mit tierischen Materialien wie Leder und Wolle gehen definitiv ökologische und ethische Fragen einher, doch auch vegane Alternativen, die oft synthetische Fasern enthalten, können schlecht für die Umwelt sein. Zum Glück gibt es auf dem Markt inzwischen einige vielversprechende neue Innovationen wie die Lederalternative Mylo von Bolt Threads, die aus Pilzmyzel hergestellt und bereits von Stella McCartney verwendet wird. Erfahren Sie mehr zu nachhaltigem Leder und neuen Start-ups, die mit außergewöhnlichen Ideen, wie Leder aus Kakteen oder Ananas den Markt revolutionieren.