Diese Schweizer Uhrenmarken sollten Sie kennen.
Welche Luxusuhrenmarke stellt besonders innovative Zeitmesser her? Welches Modell eignet sich gut für den Alltag, die Abendveranstaltung und zum Sport? Und warum sind Schweizer Uhrenmarken eigentlich so teuer? Der Luxusuhrenmarkt kann einen auf den ersten Blick etwas überfordern. Schließlich gibt es unzählige Marken und noch mehr Modelle, die sich in Sachen Design und Funktion stetig übertreffen wollen. Um sich einen ersten Überblick zu verschaffen, welche Marke zum persönlichen Geschmack passen könnte, stellen wir hier 10 der spannendsten Schweizer Uhrenmarken vor.
Schweizer Uhrenmarken: Das sind die Top 10
Ob aufgrund der Optik, des Bekanntheitsgrades oder dem ausgetüftelten Werk: Die Meinungen unter den Uhrenliebhabern sind gespalten. Schließlich, und das muss man an dieser Stelle betonen, ist die Wahl der idealen Uhr am Ende des Tages stets Geschmacksache. Unumstritten scheint jedoch, dass die folgenden 10 Watches-Brands sich mittlerweile auch außerhalb der Schweiz einen Namen gemacht haben. (Lesen Sie auch: Rolex, Hublot, Cartier & Co.: Das sind die 15 berühmtesten Uhren der Welt)
Die in Schaffhausen ansässige Uhrenmarke wurde 1868 gegründet und ist für Modelle wie die Portugieser, die Portofino, die Mark und die Ingenieur bekannt – aber auch für besondere Designs wie die Taucheruhr Aquatimer oder die Fliegeruhr Big Pilot. Mit die bekannteste und gleichzeitig raffinierteste Uhr von International Watch Company, kurz IWC, ist jedoch die Destriero Scafusia, die die Brand 1993 auf den Markt brachte und die bis heute als eine der kompliziertesten Armbanduhren der Welt gilt. (Spannend: Lewis Hamilton x IWC: Die vom Formel 1-Star entworfene Uhr ist der neue heilige Gral für Sammler)
Im Vergleich dazu kommen die Modelle der im Jahr 1884 gegründeten Uhrenmarke Breitling um einiges sportlicher daher: Dank der Bandbreite an Zusatzanwendungen wie bei dem Modell Navitimer mit der drehbaren Lünette, den Rechenoperationen und dem Zeitstopper macht die Brand sowohl bei Freunden des Designs, als auch bei Freunden der Technik ordentlich Punkte. Ein weiteres Highlight der Marke: Das Modell Emergency, mit seiner Notfrufsender-Funktion. Zusätzlich bietet die Schweizer Uhrenmarke eine vielfältige Chronometerauswahl mit Quarz, Handaufzug oder Automatikwerk. (Gut zu wissen: Breitling: Diese Änderung nimmt die Marke bei den neuen Avenger-Modellen vor)
Vintage-Uhrenliebhaber denken bei der in in La Chaux-de-Fonds ansässigen Schweizer Uhrenmarke TAG Heuer direkt an die bekannten Modelle Monaco, Carrera und Autavia – die durchaus zu den sportlichsten Chronographen der Branche gehören. Schließlich hat bei TAG Heuer vieles mit der besonderen Verbindung zur Formel 1 zu tun. Doch wer jetzt denkt, TAG Heuer könne nur sportlich, der täuscht. Der Luxusuhrenhersteller lancierte zum Beispiel unter anderem als erste Luxus-Brand eine Smartwatch und war damit wegweisend für viele Mitbewerber.
Platz sechs der Liste der Top 10 Schweizer Uhrenmarken belegt Zenith, 1865 vom Jungunternehmer George Favre-Jacot in Le Locle gegründet. Der erst 22-jährige nahm damals mit seiner Marke einen Paradigmenwechsel vor. Während sich Uhrenhersteller vor dieser Zeit den Herstellungsprozess der Designs untereinander aufteilten, ebnet Zenith den Weg von einem proto-industriellen zu einem industriellen Zeitalter der Branche. Und verhalf somit auch anderen Luxusmarken wie Rolex oder Longines in eine neue Ära. In Sachen Modell wird die Geschichte der Brand heute in erster Linie von der El Primero-Watch geprägt, dem ersten Automatik-Chronographen, der mit einer Frequenz von 36.000 Schwingungen pro Minute auch heute noch die Herzen der Uhrenfans höher schlagen lässt. Und nicht nur das ihre. Auch Rolex griff lange auf das Kaliber zurück, um ihre berühmte Daytona-Kollektion zu vervollständigen. Bis heute ist Zenith eine der wenigen Manufakturen, die sämtliche Uhrwerke selbst herstellt und ein breites uhrmacherisches Repertoire vorweisen kann. (Auch spannend: Zenith Defy 21 Chroma: Diese Limited Edition überzeugt mit einem Keramikgehäuse und allen Farben des Regenbogens)
Die Marke Blancpain gibt es schon seit über 280 Jahren und das obwohl die Brand bis heute keine einzige Quarzuhr hergestellt hat. Diese Tatsache ist deshalb so bemerkenswert, weil der Hersteller selbst während der Quarzkrise auf seine mechanischen Uhren und somit alles auf eine Karte setzte. Da eine Uhr mit Batterie in mancherlei Hinsicht dann aber doch praktischer daherkommt und über die Jahre auch immer mehr an Beliebtheit gewann, sorgte diese entschlossene Haltung, wenn auch nur für kurze Zeit, für eine unsichere Phase im Hause Blancpain. Mit Jean-Claude Biver, damaliger CEO von TAG Heuer, nahm die Traditionsmarke Anfang der 90er Jahre aber wieder Schwung auf und ist heute erfolgreicher denn je im Geschäft. Die klassischen Modell-Linien der Brand bestehend aus “Fifty Fathoms”, “Villeret” und “Le Brassus” sind aus den Schubladen der bekanntesten Sammler heute kaum mehr wegzudenken.
Jaeger-LeCoultre wurde 1833 gegründet und strebt seither nach dem Wunsch, die exzellenteste Armbanduhr der Welt zu fertigen. Das die Designer und Entwickler für dieses Ziel auch hart arbeiten, lässt sich unter anderem an den zahlreichen Patenten erkennen. Auch die vermeintliche Konkurrenz machte sich diesen Perfektionismus von Zeit zu Zeit zunutze. So waren bereits Patek Philippe oder Vacheron Constantin zwischenzeitlich Kunden der besonderen JLC-Werke. In Sachen Design legt Jaeger-LeCoultre stets Wert auf schlichte Eleganz. Ein perfektes Beispiel dafür, stellt die Reverso da, die bis heute als Ikone gilt. (Dazu passend: Jaeger-LeCoultre: Diese Hokusai-Kunstwerke können jetzt auf einem Reverso-Modell bewundert werden)
Omega gilt als eine der beliebtesten Uhrenmarken der Welt, zumal die Omega Speedmaster Professional als erste Armbanduhr auf dem Mond war. So ist die 1848 gegründete Uhrenbrand nicht nur offizieller Partner der NASA, sondern gehört auch zu den Favoriten des 62-jährigen Schauspielers George Clooney. Ansonsten findet man die Omega Seamaster in der Filmreihe des Geheim-Agenten James Bond wieder. (Lesen Sie auch: James Bond: Die 7 schönsten 007-Autos)
Breguet erweiterte bereits ein Jahrhundert nach Gründung der Marke im Jahr 1775 den Kundenpool um Größen wie Marie Antoinette und Napoleon Bonaparte. Doch nicht nur das. Von dieser Schweizer Marke stammt außerdem die älteste Armbanduhr der Welt, die für Napoleons Schwester Caroline Murat, Reine de Naples, in Auftrag gegeben worden war. Ihrer Geschichte ist die Marke heute noch trotz moderner Twists treu geblieben. Die Entwürfe sind auch im Jahr 2023 stets mit einer barocken Note gestaltet. Und auch Designmerkmale wie die Breguet-Zeiger oder die Breguet-Ziffern haben sich früher wie heute branchenweit einen Namen gemacht. (Spannend: Breguet: Diese Geschichte steckt hinter den neuen Modellen der “Type XX-Kollektion”)
Die weltweit bekannteste Schweizer Uhrenmarke ist Rolex. Selbst Laien, die sich in der Uhrenwelt nicht auskennen, ist dieser Name ein Begriff? Warum? Weil die Brand bereits seit Jahren vieles richtig macht. Und das nicht nur in Sachen Wiedererkennungswert (wer kennt sie nicht, die kleine Krone auf der 12?), sondern auch bei der eigenen Markengeschichte und im Bereich Marketing und PR. Während andere Hersteller bei der Fertigung ihrer Uhren in erster Linie auf hochkomplexe Werke und Mechanismen setzen, war es Rolex schon immer ein Anliegen eine Uhr zu schaffen, die auch im Alltag (sei es auf dem Tennisplatz oder beim Strandurlaub) ein präziser und robuster Alltagsbegleiter darstellt. Diese Beständigkeit und Qualität macht sie bis heute zu einem absoluten Publikumsliebling. Die Spezialität der Brand? Höchst präzise Alltags- und Sportuhren, die robust genug sind um den ein oder anderen Stoß wegzustecken. (Dazu passend: Rolex: Taylor Swift und Travis Kelce setzen auf dieses ikonische Modell)
Welche Marke noch fehlt? Da kann es nur eine geben: Patek Philippe. Für den einen oder anderen mag das keine Überraschung sein, schließlich liegt diese Luxusbrand an der Spitze der High-End-Riege. Und wann immer von sehr hohen Preisen die Rede ist, kann ein Modell von Patek nicht weit sein. Wer ein Modell der Marke sein Eigen nennen will, braucht nicht nur einen gefüllten Geldbeutel, sondern meist auch einen langen Geduldsfaden. Denn: Die jährliche Stückzahl besonderer Modelle lässt sich meist an einer Hand abzählen. Wer dennoch ins Rennen um eins der begehrten Modelle ziehen will, muss zunächst bei Firmenchef Thierry Stern persönlich vorstellig werden. Eine Patek bekommt schließlich nicht jeder. (Passend: Patek Philippe: Dieses Geheimnis steckt hinter dem einzigartigen Modell, das jetzt für zwei Millionen Dollar versteigert werden soll)
Wieso sind Schweizer Uhrenmarken so teuer?
Von Rolex bis TAG Heuer, alle genannten Marken befinden sich im oberen Preissegment, denn eine Uhr mit "Swiss Made"-Label galt seit jeher als verifiziertes Qualitätsmerkmal. Doch wie setzt sich der Preis eigentlich zusammen? Und lohnt sich eine Investition wirklich?
Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, muss man zunächst wissen, dass Uhrmacher und Juweliere in der Schweiz besonders gründlich arbeiten, da die Modelle am Ende eine strenge Kontrolle durchlaufen. Dazu gehört auch, das der Großteil der Bauteile eines solchen Modells in der Schweiz selbst hergestellt werden muss – schließlich ist es vorgeschrieben, dass mindestens 60 % der Gestehungskosten in der Schweiz generiert werden, um die Uhr mit dem Label “Swiss Made” zu zertifizieren.
Natürlich spielt bei der Preisberechnung auch der Markenname eine Rolle, schließlich informiert man sich bei der Wahl seiner Uhr auch über die Geschichte und den Status der Brand. So verbindet man Varianten der Omega Seamaster stets mit dem berühmtesten Geheimagenten der Welt und die Rolex Submariner immer als erste Uhr, die auch unter der Wasseroberfläche funktionierte. Wobei es hier eigentlich die Blancpain Fifty Fathoms, die als erste Taucheruhr der Geschichte in die Bücher einging. Für die Raumschiffaffinen ist wiederum die Speedmaster Professional Moonwatch von Omega interessant, da sie unweigerlich mit der ersten Mondlandung assoziiert wird. (Gut zu wissen: Cartier Crash: Diese Geschichte steckt hinter einer der ungewöhnlichsten Luxusuhren der Welt)
All diese Aspekte führen dazu, dass die Nachfrage steigt und das trotz ohnehin niedriger Verfügbarkeit. Denn um die Exklusivität weiter zu steigern, produzieren viele Schweizer Uhrenmarken bestimmte Modellen nur in einer sehr limitierten Stückanzahl. Selbst bei Marken wie Rolex, die vergleichsweise viele Stücke herstellen, scheint die lange Warteliste nicht kürzer zu werden. Denn: Letztendlich ist der weltweite Bedarf um einiges größer.
Darüberhinaus zählen die Schweizer Uhrenmarken zu den Uhrenmanufakturen, die überdurchschnittlich viel Geld und Zeit in die Forschung und Entwicklung neuer Technologien und Materialien stecken. So gehört unter anderem Richard Mille, mit ihren Carbon TPT und Quartz TPT-Modellen, zu den Vorreitern wenn es um die Entwicklung von innovativen Gehäuse- und Uhrwerkmaterialien geht. Auch von Rolex kennt man das Paraflex-Antischocksystem oder die Chronergy-Hemmung, die beide jeweils patentiert worden sind. Durch solche Innovationen sichern sich die Schweizer Uhrenmarken früher wie heute einen Platz auf dem Markt – immerhin präsentieren sie mit die besten Uhren, die man aktuell erwerben kann. (Kennen Sie schon?Vintage-Rolex: Justin Bieber trägt eine der seltensten Uhren des Schweizer Uhrenhauses)
Um die zu Beginn gestellte Frage zu beantworten: Ja! Eine Investition in einer Schweizer Uhr lohnt sich in jedem Fall. Denn ihr kann in Sachen Handwerkskunst, Qualität, Reputation, Historie und Innovation keiner etwas vormachen.
Welche Schweizer Uhrenmarke ist die teuerste?
Die fünf teuersten Schweizer Uhrenmodelle stammen alle aus dem Haus Patek Philippe. Dabei wurde die günstige in der Liste für 8,4 Mio. Euro verkauft: Die Grandmaster Chime Grand Complications 6300G Double-faced Blue Dial. Die momentan teuerste Schweizer Uhr ist die Patek Philippe Grandmaster Chime Ref. 6300A-010. Diese wurde 2019 bei einer Auktion in Genf von Christie’s für über 31 Millionen Schweizer Franken verkauft – das entspricht heute etwa etwa 31,6 Millionen Euro. Ihre Besonderheit? Sie ist eine Sonderedition zum 175. Jubiläum von Patek Philippe, von der es lediglich sieben Exemplare gibt. Mit rund 20 Komplikationen, einschließlich eines Ewigen Kalenders, einer akustischen Alarmfunktion und einem Schlagwerk mit fünf verschiedenen Melodien, gilt sie als komplexeste je hergestellte Armbanduhr.
Historischer Rückblick: Das ist die älteste Schweizer Uhrenmarke
Die älteste Schweizer Uhrenmarke ist die 1735 von Jehan-Jacques Blancpain in Villeret im Kanton Bern gegründete Brand Blancpain. Bekannt wurde sie in erster Linie durch ihre Taucheruhrenreihe Fifty Fathoms. Und das auch schon ein Jahr vor der Rolex Submariner, die fälschlicherweise häufig als erste Taucheruhr der Welt bezeichnet wird.