Streetwear-Trends 2024: Welche Styles jetzt in der Mode angesagt und welche schon wieder out sind
Designerbrands geben mittlerweile auch in der Streetwear den Ton an, denn Streetwear und High Fashion, sind längst kein Widerspruch mehr. Von Underground- bis Rap-Kultur, von Kunst bis Film, die Einflüsse sind vielfältig. Songs wie “Gucci Gang” von Lil Pump und A$AP Rockys Hommage “RAF” an Raf Simons befeuerten den Hype. Umgekehrt übersetzten Designer:innen wie Demna zuerst für Vetements und später für Balenciaga ganz bewusst auch die Looks der Straße in die High Fashion.
Streetwear-Trends 2024: Welche bleiben und welche gehen
Streetwear Brands wie Supreme, Palace, Stüssy, Dickies und Carhartt sind die Gamechanger und Lieblingspartner der High-Fashion-Szene. Ganz vorne dabei Dior Men Designer Kim Jones, der mit Kollaborationen wie mit ERL Designer Eli Russel Linnetz in 2022 und Tremaine Emory (dem Denim Tears Designer und ehemaligen Kreativdirektor von Supreme) ein Zeichen setzte. Nur wenige Dinge sind so inspirierend wie die Art und Weise, wie sich Menschen in ihrem Alltag kleiden. Fragen Sie Matthieu Blazy, der immer wieder "die Straße" als Inspiration für seine gefeierte Vision bei Bottega Veneta anführt und zuletzt einen viralen Hit mit der Paparazzi-Kampagne von A$AP Rocky landete.
Fußballtrikots werden 2024 die Streetwear-Trends dominieren. Sicher hat die Fußball-EM 2024 ihren Anteil daran, aber spätestens seit der Kollaboration zwischen Nike und Martine Rose (die den Trend bereits in der Fall/Winter Kollektion 2018 etablierte) ist Blokecore ein Thema – nicht nur unter Fußballfans. Marken wie Palace, Umbro und Aries brachten den Trend auf die Straße. Bella Hadid löste einen Hype nach dem roten Fußball-T-Shirt, in XXL-Größen aus, nachdem die Kampagne von Balenciaga Hadid in einem übergroßen Trikot gezeigt hatte.
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A$AP Rocky wurde bereits zum zweiten Mal Vater und hat allen Grund Dad-Jeans zu tragen. Mit Wiederaufleben des Normcore- und 90er-Jahre-Style ist der längst vergessene Jeansklassiker zuletzt in das Spotlight der Welt gerückt. Ein Jeanstrend, dem der Stil der Moms und Dads der Gen Z den passenden Namen gab. Neben A$AP Rocky wurden Stars wie George Clooney, Justin Bieber und der ehemalige US-Präsident Barack Obama in Dad-Jeans gesichtet.
Wir lieben Jeans, aber “make it Grunge”. Supreme, Diesel, Dior, um nur einige zu nennen, erklärten die Jeans in 2023 zum Favorit der Menswear. Bottega Veneta, ging noch weiter und brachte die Jeans in einer Luxusvariante auf den Markt – aus feinstem Leder, dazu das passende Karo-Flanellhemd, auch aus Leder, in dem Kate Moss über den Laufsteg der Frühjahr/Sommer Show lief. Martine Rose entwarf in ihrer Kollektion für Tommy Jeans, sexy Chaps und eine Baggy-Jeans-Variante ihres beliebten Klassikers. Colour-Blocking und Reißverschlüsse dominierten bei Dion Lee und Dior, während RHUDE, sich für einen zurückgenommenen, cleaneren Look entschied. Was bleibt: Pharrell Williams zeigte in seiner ersten Kollektion für Louis Vuitton für Frühjahr/Sommer 2024 einen kompletten Jeansanzug mit ausgestellter Jeans. Dazu passen Doc Martens oder Loafer, wie Tyler the Creator sie tragen würde oder in seiner eigenen Kollektion Le Fleur zeigt.
In Rolemodels wie Harry Styles und Timothée Chalamet zeigt sich die Ästhetik der Softboys, aber es geht dabei nicht ausschließlich um den Kleidungsstil. Vom Verhalten bis zur Kleidung stehen Softboys für zartere Züge. Sie vertreten eine neue Männlichkeit, die allzu gern in stereotypen Codes als feminin interpretiert wurde. Heute steht der Trend für eine genderfluide Männlichkeit, die Grenzen zwischen maskulin und feminin überschreitet. Designer:innen wie Hedi Slimane und Alessandro Michele waren die Vorreiter auf den Runways.
Neben Fussballtrikots sind es T-Shirts und Hoodies mit Logoaufdrucken, die den Streetwear-Hype seit einigen Jahren befeuerten. Aber weshalb sind T-Shirts mit Logos begehrter Brands so gefragt, dass wir bis zu 500 Euro dafür ausgeben? Es ist immer noch ein T-Shirt, das in der Herstellung selbst aus hochwertigster Biobaumwolle nicht mal ein Zehntel kostet. Angefangen hat alles mit einem DHL-Shirt von Vetements (das 2016 in dessen Frühjahr/Sommer Kollektion für geteilte Meinungen sorgte, damals für 245 Euro). Aber das stimmt nicht so ganz. Genau genommen hat der Logomania-Trend seine Wurzeln bereits in den 1980er-Jahren. Damals schon wurde das Branding als Statussymbol eingesetzt: Die Logos von Calvin Klein, Louis Vuitton und Christian Dior prangten auf It-Bags, Sweatshirts und Unterwäsche. 2024 ist dieser Trend aber auf dem absteigenden Ast, Quiet Luxury und Normcore übernehmen jetzt Führung.
Bereits in den 1990er-Jahren brachten Rapper wie Mase, B.I.G. und Method Man die The North Face Jacken auf die Straße. Die Jacken wurden fortan zum Style „Flex“ (Statussymbol) der Kids und der Social Climber des Y2K. Dank Streetwear-Brands wie Stüssy und vielversprechenden Kollaborationen zwischen Designer- und Outdoor-Marken, wie Gucci x The North Face und Jil Sander mit Arc'teryx etablierte sich Gorpcore seitdem zu einem der Core-Trends. Wir tragen weiterhin Fleece- und wattierte Pufferjacken, nicht nur in den Bergen, auch in der Stadt.
Dank dem anhaltenden Y2K-Phänomen wird die Cargohose auch im Jahr 2024 zu sehen sein, allen voran folgt die Generation Z weiterhin der Ästhetik: Ihre Vorliebe für alles, was mit dem Jahr 2000 zu tun hat, führte dazu, dass Fallschirmspringerhosen und klassische Outdoor-Utility-Modelle weiter Saison haben. Die ursprünglich aus der Workwear kommenden Hosen machte damals bereits Helmut Lang zu einem seiner Iconic-Styles. Filme wie “Dune”, mit Timothée Chalamet und Austin Butler, der im März 2024 in die Kinos kommt, bringen eine eher düstere Vision des Utility-Trends auf die Leinwand.
Rosalías Album MOTOMAMI, auf dessen Cover sie im Motorrad-Chic posed hat sicher einen Beitrag dazu geleistet, dass Klassiker wie Motorradjacken wieder absolut angesagt sind und Bikercore zum trending Tik-Tok-Hashtag wurde, der durch den kursierenden Y2K-Trend und die Protagonisten der Ära wie Christina Aguilera, Paris Hilton und Britney Spears vor allem bei den Girls angefacht wurde. Palace führte in der Zusammenarbeit mit Gucci mit einem mehrere Tausend Dollar teuren Modell einer Bikerjacke, das nur auf der Gucci Plattform Vault zu kaufen war, die Liste der Begehrlichkeiten an. Diese Saison sind vor allem Modelle im Vintage-Look gefragter den je.
Japan und die Hauptstadt Tokyo sind einer der wichtigsten Zentren, wenn es um Mode geht. Mode ist vor allem Selbstdarstellung und Harajuku treibt diese Selbstdarstellung auf die Spitze. Der Harajuku-Style wurde in den 1990er und 2000er Jahren in Tokyos Vergnügungs- und Shoppingviertel Shibuya geboren, das lebhafte Viertel ist für seine farbenfrohe Street-Art und Modeszene bekannt, neben ausgefallenen Läden mit Vintage-Kleidung und Cosplay-Geschäften. Es war die Zeit vor dem Internet, und die Zeitschrift FRUiTS spielte dabei eine wichtige Rolle. Der von den jungen Leuten in den Straßen von Harajuku getragene Style verbreitete sich von Japan über die ganze Welt.
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Angefacht durch den Hype um Greta Gerwigs Barbie-Persiflage war 2023 voller Bubblegum-Farben und Kenbromance. Aber hat der Trend auch 2024 Bestand? Wohl eher nicht. Alle, die sich den “I'm Kenough” Sweater von Ryan Gosling bestellt hatten, waren bereits durch mit dem Trend als er endlich im Paketshop lag. Oder wir irren uns und alles bleibt auch 2024 Pink!
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