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Tom Holland in “The Crowded Room”: Das müssen Sie über die düstere Miniserie auf Apple TV+ wissen

Mit “The Crowded Room” präsentiert Apple TV+ einen zutiefst verstörenden Thriller, den man so schnell nicht vergisst. Das liegt vor allem an der sensationellen Darstellung von Tom Holland.
Amanda Seyfried und Tom Holland
Warum sich die Thriller-Serie “The Crowded Room” auf Apple-TV+ lohnt.Copyrighted

Tom Holland spielt nicht nur die Hauptrolle in der neuen Thriller-Serie “The Crowded Room” (ab 9. Juni bei Apple TV+ zu sehen), er agiert auch als ausführender Produzent. Als er das Apple TV+ Original auf Instagram ankündigte, schrieb der 26-Jährige, dass er noch nie so aufgeregt gewesen sei, eines seiner Projekte mit der Welt zu teilen. Wer die erste Folge der Serie gesehen hat, versteht, wieso der Marvel-Star so empfindet: “The Crowded Room” ist ein bildstark eingefangener, packend erzählter Thriller, dessen Auflösung den Zuschauer in Mark und Bein erschüttern wird. Es ist zudem nicht übertrieben zu sagen, dass die Serie Hollands bisher größte schauspielerische Leistung ist. (Lesen Sie auch: Apple TV+: Diese 30 Original-Serien haben die Kritiker überzeugt)

Tom Holland stellt in “The Crowded Room” auf Apple-TV+ einmal mehr seine Gabe für Schauspiel unter Beweis.

Stephanie Mei-Ling

Worum geht es in “The Crowded Room”?

Holland ist in der Miniserie als Danny Sullivan zu sehen, ein junger Mann, der 1979 im berüchtigten New Yorker Gefängnis Rikers Island auf seinen Prozess wartet. Ihm wird vorgeworfen, am helllichten Tag, mitten in der Stadt auf Menschen geschossen zu haben; was das Motiv anbelangt, tappen Polizei und Justiz allerdings im Dunkeln, weshalb die Psychologin Rya Goodwin (Amanda Seyfried) hinzugezogen wird, um Danny zu dem Vorfall zu befragen. Im Lauf ihrer Gespräche wandelt sich Ryas Bild von Danny jedoch zunehmend und ein dunkler Verdacht beginnt in der Professorin zu keimen.

Wann und wie Sie “The Crowded Room” mit Tom Holland sehen können

Die 10-teilige Thriller-Serie “The Crowded Room” ist ab Juni beim Streaming-Dienst Apple TV+ zu sehen. Die ersten drei Folgen sind ab dem 9. Juni verfügbar, danach erscheint jeden Freitag eine weitere Folge, bis zum Finale am 28. Juli 2023. Jede Episode dauert etwa 60 Minuten.

Apple-Nutzer, die über ein Gerät verfügen, das mit der Apple TV App kompatibel ist, können sich über ihre Apple-ID bei dem Streaming-Dienst registrieren. Ein Abo kann sowohl einzeln als auch für die Familie abgeschlossen werden (bis zu 5 Mitglieder haben Zugriff) und kostet 4,99 Euro pro Monat. Mehr noch: Wer ein neues Apple Gerät kauft kann den Dienst drei Monate lang kostenlos nutzen, wenn er das Willkommensangebot innerhalb von 90 Tagen einlöst.

Die Psychologie-Professorin Rya (Amanda Seyfried) hat einen dunklen Verdacht, was mit Danny nicht stimmt.

Stephanie Mei-Ling

Welche Stars spielen in der erschütternden Thriller-Serie mit?

Neben Holland als Danny und Amanda Seyfried als Rya ist Seyfrieds Ehemann Thomas Sadoski als leitender Ermittler Matty Dunne zu sehen. Unterdessen spielt “Shameless”-Star Emmy Rossum Dannys Mutter und Will Chase ("Dopesick") Dannys Stiefvater, während Zachary Golinger den jungen Danny verkörpert.

Die weitere Besetzung von “The Crowded Room”:
  • Christopher Abbott spielt Dannys Anwalt Stan.
  • Sasha Lane tritt als die unnahbare Ariana auf, mit der Danny eine ungewöhnliche Freundschaft schließt.
  • Die schottische Newcomerin Emma Laird schlüpft in die Rolle von Dannys Angebeteter Annabelle.
  • “Fauda”-Star Lior Raz ist als Yitzak zu sehen.
  • Sam Vartholomeos mimt den coolen Mike.
  • Levon Hawke ist als Dannys drogenabhängiger Kumpan Johnny zu sehen.

Bei der Thriller-Serie führten Mona Fastvold, Kornél Mundruczó und Alan Taylor Regie, während Serienschöpfer Akiva Goldsman an allen zehn Drehbüchern mitschrieb und gemeinsam mit Holland auch als ausführender Produzent fungierte. Wer mit den frühen Werken des Oscarpreisträgers vertraut ist – darunter “Die Jury”, “Der Klient”, “Stummer Schrei”, und “A Beautiful Mind” – ahnt vielleicht schon, was ihn in “The Crowded Room” erwartet. Alle, die nicht wissen wollen, was der große Twist der Serie ist, sollten diese Rezension erst lesen, wenn sie alle Folgen gesehen haben.

“The Crowded Room” auf Apple TV+: Darum geht es in der Thriller-Serie wirklich

Rückblenden zeigen, was den warmherzigen Muttersohn dazu verleitete, auf offener Straße auf Menschen zu schießen.

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Denn Danny Sullivan ist nicht der schüchterne und sozial unbeholfene junge Mann, der er zunächst zu sein scheint – beziehungsweise, nicht nur der. Ein schweres Kindheitstrauma hat eine dissoziative Persönlichkeitsstörung bei ihm ausgelöst, aufgrund welcher er mehrere Alter-Egos entwickelt hat. Manche Figuren in “The Crowded Room” (der Serientitel bezieht sich auf Dannys “überbevölkerte” Psyche) sind somit doppelt besetzt: während wir sie zu Beginn der Serie noch aus Dannys Perspektive als eigenständige Personen sehen, offenbaren die späteren Folgen die Perspektive seines Umfelds, in der Holland in den jeweiligen Rollen zu sehen ist. Es lohnt sich daher tatsächlich, sich die Serie nach der letzten Folge noch einmal von vorne anzuschauen und die vielen subtilen Hinweise zu entdecken, die sowohl durch die Kameraführung als auch die Reaktionen von Dannys Mitmenschen und Ryas Fragestellung gestreut werden. (Auch interessant: Diese 13 Serien zeigen psychische Probleme auf vielseitige und authentische Weise)

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Die Art und Weise wie der 26-Jährige seine Körperhaltung und Körperspannung, seine Mimik, seinen Sprachfluss und seinen emotionalen Zustand von Figur zu Figur verändert, ist schlichtweg phänomenal; noch deutlicher wird die schauspielerische Größe des Briten jedoch in einer Szene gegen Ende der sechsten Folge, in der Holland binnen von Sekunden und erstmals vor den Augen des Publikums von einem Alter-Ego zum anderen übergeht – es wäre keine große Überraschung, wenn er für diese Darstellung mit einer Emmy oder Golden Globe Nominierung geehrt wird.

Aber nicht nur deshalb ist Episode 6 der dramatische Höhepunkt der Miniserie. Die Folge zeigt die Sitzungen zwischen Rya und Danny erstmals aus der Perspektive der Psychologie-Professorin, die den Häftling wiederholt auf die Ungereimtheiten in seiner Geschichte aufmerksam macht und ihm vor allem eine Frage immer wieder stellt: Was ist mit Adam passiert, jenem Zwillingsbruder, mit dem Danny als Kind enger verbunden war, als mit irgendeiner anderen Menschenseele. Obwohl sowohl Rya als auch der Zuschauer längst ahnen, was sich in der Scheune von Dannys Stiefvater ereignet hat, entlädt sich die düstere Spannung in einer schrecklichen Erkenntnis: Das Grauen, zu dem manche Menschen fähig sind, vermag es den menschlichen Verstand zu sprengen.

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Dass die traumatischen Erlebnisse, die den Verlauf von Dannys Leben prägen, ausschließlich abseits der Kameraperspektive stattfinden, ist eine weitere Besonderheit der Serie. “The Crowded Room” beweist somit, dass man sexuelle Gewalt nicht als Schock-Moment inszenieren muss, um die verheerenden Konsequenzen zu veranschaulichen, die sie mit sich zieht. Denn der Schaden, den Danny davon nimmt, ist dank Hollands empathischer Darstellung in jedem seiner Blicke, jedem Zusammenzucken, jedem gekrümmten Gang erkennbar; vor allem aber ist es Ryas tränenreicher Zusammenbruch in ihrem Auto, der Dannys entsetzlicher Offenbarung eine beinahe unerträgliche emotionale Tiefe verleiht, zumal sie zu diesem Zeitpunkt ein Detail der Geschichte kennt, von dem weder das Publikum noch Danny wissen und welches das Ganze in der letzten Folge noch tragischer macht.

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