Seiko präsentiert die neue Prospex Speedtimer SSC947 zu einem erschwinglichen Preis.
Drehen wir die Uhr zurück auf das Jahr 1973. Die Mission Skylab 4 der NASA startet. Die Astronauten Gerald Carr, Bill Pogue und Edward Gibson brechen zur letzten Besatzung der amerikanischen Raumstation “Skylab” an. Zwei Monate verbrachte die Crew mit Experimenten in der Schwerelosigkeit.
Spulen wir nun 12 Jahre vor, wir schreiben das Jahr 1985. Die Mission STS-61A mit den drei Astronauten Wubbo Ockels, Reinhard Furrer und Ernst Messerschmid gehörten zu den ersten Space-Shuttle Flügen mit europäischer Beteiligung. Furrer setzte zu diesem Anlass auf eine Sinn 140 St S am Handgelenk. Viele Jahre lang galt dieser Zeitmesser als allererster automatischer Chronograph, der im Weltraum getragen wurde. Doch im Jahr 2006 tauchten bislang unbekannte – oder schlichtweg unbemerkte – Bilder des Astronauten Pogue auf. Der trug während der Mission im Jahr 1973 eine Seiko 6139 “Pogue” am Handgelenk. So wurde die Geschichte der Uhrmacherei neu geschrieben – und das Interesse an dem Zeitmesser explodierte förmlich.
Die ikonische Weltraumuhr von Seiko wird neu aufgelegt – auf Umwegen
Das Interessante an der Geschichte ist, dass es sich dabei um eine Uhr aus dem privaten Bestand von Pogue handelte. Er legte sie auf Weltraumspaziergängen ab, um die von der NASA ausgegebene Speedmaster zu tragen. Uhrensammelnde hat dieser Umstand jedoch nicht davon abgehalten, nach einer Neuauflage des Modells zu verlangen. Bisher blieb diese jedoch aus.
Doch jetzt nahm sich Seiko dem Modell endlich an – wenn auch auf Umwegen. Denn der Chronograph der Serie 6139 weist verschiedene Besonderheiten auf. Sein automatisches Uhrwerk verfügt über eine einzige 30-Minuten-Anzeige, einen zentralen Sekundenzeiger und eine Datumsanzeige bei 3 Uhr. Und da es im aktuellen Seiko-Katalog keine andere Uhr mit einer solchen Ausstattung gibt, hat die Marke auch kein Uhrwerk, das sie antreibt.
Das (noch recht neue) Seiko Speedtimer-Format mit seinem 41,4 mm großen Stahlgehäuse, dem Dreifachregister-Chronographen mit Datums- und Gangreserveanzeige sowie dem solarbetriebenen Uhrwerk ist jedoch eine hervorragende Plattform für die Neuauflage eines farbenfrohen, auffälligen Chronographen – und solch ein Modell hat das japanische Unternehmen nun auch umgesetzt.
So sieht die Seiko Speedtimer SSC947 aus
Die Speedtimer SSC947 ist zwar weit davon entfernt, eine Eins-zu-eins-Neuauflage zu sein, kommt aber einer modernen Pogue (bisher) am nächsten. Sie behält die Ref. 6139-6002, mit ihrem gelben Sonnenschliff-Zifferblatt und der blau-roten äußeren Tachymeterskala. Doch aufgrund ihres Solaruhrwerks Kaliber V192 ist das Layout ein anderes: Anstelle des einsamen 30-Minutenzählers bei 6 Uhr verfügt es über eine 24-Stunden-Anzeige bei 3 Uhr, einem 60-Minuten-Zähler bei 6 Uhr und einem laufenden Sekundenzähler bei 9 Uhr. Die Datumsanzeige wurde durch ein Datumsfenster bei 4:30 Uhr ersetzt. Zudem verfügt die Uhr über eine sechsmonatige Gangreserve, wenn sie vollständig aufgeladen ist.
So viel kostet die neue Weltraumuhr
Während die 6139 ein seltsam geformtes Kissengehäuse mit einer innenliegenden, drehbaren 60-Minuten-Lünette hatte, verfügt die moderne Speedtimer SSC947 über ein herkömmliches, rundes Gehäuse und ein passendes Armband aus Edelstahl. Aufgrund des fehlenden mechanischen Uhrwerks ist das Modell schmaler.
Die neue Speedtimer SSC947 ist farbenfroh und wird die Fans des alten Modells wohl ebenso erfreuen, wie eine neue Kundschaft überzeugen, die den Komfort und die Genauigkeit der batteriebetriebenen Technologie schätzt. Die Neuauflage ist ab sofort verfügbar und kostet 700 €.
Dieser Artikel ist im Original bei GQ US erschienen.